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People | Michaela Goll

Michaela Goll - Wenn Deadlines nur Deko sind - So erkennst du, wann ein Mitarbeiter zum Risiko wird

2025-10-29        
   

Verpasste Termine, halbfertige Projekte und ständige Probleme – wer als Chef solche Muster ignoriert, riskiert schnell mehr als nur Verzögerungen. Unzuverlässige Mitarbeiter können ganze Teams demotivieren, Kundenbeziehungen gefährden und die Produktivität massiv senken. Doch oft wird zu spät reagiert, weil Warnsignale nicht richtig gedeutet werden. 

Leistungseinbrüche kommen selten plötzlich – sie bauen sich auf. Wer früh erkennt, wann Engagement in Gleichgültigkeit kippt, kann gegensteuern, bevor Schaden entsteht. Dieser Beitrag zeigt, woran man gefährliche Dynamiken erkennt und wie Führungskräfte mit klarer Kommunikation und Struktur wieder Stabilität schaffen. 

Wenn Zuverlässigkeit zur Ausnahme wird

Unzuverlässige Mitarbeiter gefährden nicht nur ihre eigenen Aufgabenbereiche, sondern beeinträchtigen das gesamte Team. Bleiben Arbeitsergebnisse aus, müssen andere nacharbeiten, wodurch wertvolle Zeit verloren geht, das Arbeitsklima verschlechtert wird und die Produktivität sinkt. 

Häufig entsteht eine Kettenreaktion: Engagierte Kollegen fühlen sich ungerecht behandelt, weil sie die Versäumnisse anderer ausgleichen müssen. Auf Dauer führt das dazu, dass gute Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, während die Belastung für die Verbleibenden weiter steigt. Am Ende leidet nicht nur die Stimmung, sondern auch das wirtschaftliche Ergebnis. 

Frühwarnsystem für Führungskräfte: Woran sich Probleme erkennen lassen

Ein deutliches Warnsignal ist, wenn immer wieder dieselben Themen mit denselben Personen besprochen werden, ohne dass sich etwas ändert. Auch ein auffälliger Krankenstand, mangelnde Eigeninitiative oder zunehmende Unruhe im Team sind Hinweise darauf, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. 

Wenn Verantwortung ungleich verteilt ist und wenige Mitarbeiter dauerhaft die Hauptlast tragen, drohen Überforderung und Frustration. Das äußert sich oft in Reklamationen, sowohl von Kunden als auch von Kollegen. In manchen Fällen zeigt sich das Problem nicht auf den ersten Blick: Obwohl viele Mitarbeiter beschäftigt wirken, bleibt der Output gering. Dann stellt sich schnell die Frage, wofür so viele Ressourcen nötig sind – ein Hinweis darauf, dass Organisation und Führung aus dem Gleichgewicht geraten sind. 

Gegensteuern, bevor es zu spät ist

Wer Negativspiralen früh erkennt, kann sie auch durchbrechen. Entscheidend ist, Probleme zeitnah anzusprechen und für klare, faire Leistungskriterien zu sorgen. Anerkennung für gute Arbeit ist dabei ebenso wichtig wie das offene Ansprechen von Konflikten oder Leistungsabfällen. 

Nicht selten steckt hinter nachlassender Motivation ein tieferliegendes Problem – persönliche Überlastung, fehlende Perspektive oder mangelnde Führung. Manchmal liegt aber auch ein konkretes Erlebnis zugrunde: Etwas ist passiert, das den Mitarbeiter innerlich auf Distanz gebracht hat. Diese Ursachen müssen erkannt und gezielt bearbeitet werden. 

Gleichzeitig braucht es Mut zur Konsequenz: Wenn sich Verhalten trotz Feedback und Unterstützung nicht verändert, ist ein klarer Schnitt oft der einzige Weg. Unternehmen, die aus Angst vor offenen Stellen zu lange zögern, riskieren, dass die wirklich leistungsbereiten Kräfte demotiviert werden und gehen. 

Kommunikation und Struktur als Schlüssel zur Stabilität

Führung bedeutet Klarheit, insbesondere darüber, wofür ein Unternehmen steht und wie diese Werte im Alltag gelebt werden. Oft sind Leitbilder zwar vorhanden, werden jedoch nicht konsequent kommuniziert oder umgesetzt. Das führt zu Unsicherheit und mangelnder Identifikation. 

Eine offene und transparente Kommunikation hilft, Leistungen sichtbar zu machen und Fehlentwicklungen frühzeitig zu korrigieren. Gleichzeitig müssen Prozesse regelmäßig überprüft werden: Sind Zuständigkeiten klar definiert? Gibt es nachvollziehbare Abläufe? Wird festgelegt, wie das Unternehmen nach außen auftreten will und wird dieses Bild auch intern gelebt? 

Nur wenn diese Fragen eindeutig beantwortet und regelmäßig reflektiert werden, entsteht eine Kultur der Verlässlichkeit. 

Abmahnung – letztes Mittel oder Führungsversagen?

In der Praxis werden Abmahnungen oft entweder zu schnell oder viel zu spät ausgesprochen. Beides ist problematisch. Eine Abmahnung ersetzt keine Führung, sie kann nur das letzte Mittel sein, wenn andere Maßnahmen nicht greifen. 

Wer Mitarbeitende erst dann zur Verantwortung zieht, wenn der Schaden längst entstanden ist, hat meist versäumt, rechtzeitig klare Erwartungen zu formulieren. Eine gute Führungskraft versteht es, Menschen abzuholen, sodass sie Verantwortung übernehmen und sich selbst zu reflektieren. Wenn Druck und Kontrolle zur einzigen Steuerungsmethode werden, stimmt das System nicht mehr. Ziel sollte stets sein, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen gerne arbeiten und ihre Leistung freiwillig einbringen; nicht, weil sie jeden Tag dazu angetrieben werden, sondern weil sie wollen. 

Fazit

Unzuverlässigkeit ist selten ein Zufall, sondern ein Symptom für mangelnde Führung, fehlende Strukturen oder fehlende Identifikation. Wer die Warnzeichen erkennt und konsequent handelt, schützt nicht nur die Produktivität, sondern auch die Kultur des Unternehmens. Klare Kommunikation, faire Regeln und Mut zur Konsequenz sind dabei die wichtigsten Führungsinstrumente. 

Über Michaela Goll

Michaela Goll ist Sparringspartnerin für Geschäftsführer im Mittelstand. Als geschäftsführende Gesellschafterin der Michaela Goll GmbH bringt sie über 20 Jahre Praxiserfahrung ein, um kleine und mittlere Unternehmen beim Aufbau klarer Führungsstrukturen und wirksamer Vertriebsprozesse zu unterstützen. Ihr Ansatz: praxisnah, wirksam und messbar. Ziel ist es, Führungskräfte zu entlasten, Teams zu stärken und nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen.

Bild : Michaela Goll GmbH - Foto : Brennweite Productions

 

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